Allogene Tumorzellbank
Die MOLOGEN AG nutzt eine selbst etablierte Tumorzellbank als Grundlage für ihre zellbasierte Gentherapie gegen Krebs. Diese Zellbank wurde aus Tumormaterial eines Nierenkrebspatienten gewonnen und unter arzneimittelrechtlichen Vorgaben etabliert und charakterisiert.
Die Nierenkrebszellen der Tumorzellbank haben in ihren Oberflächenmerkmalen (sog. tumorassoziierte Antigene) gewisse Überschneidungen zu anderen Nierenkrebszellen und sogar zu Krebszellen von völlig anderen Tumoren, wie z.B. Brustkrebs. Sie liefern damit eine ausgezeichnete Vorlage, um dem Immunsystem von Krebspatienten zu zeigen, wie Krebszellen typischerweise aussehen. Da sie für die Patienten körperfremd (allogen) sind, werden sie vom Immunsystem erkannt, das daraufhin eine Immunreaktion gegen die Oberflächenmerkmale dieser allogenen Krebszellen auslöst. Aufgrund der Überschneidungen der tumorassoziierten Antigene der körperfremden Krebszellen mit den patienteneigenen Krebszellen erkennt das Immunsystem nun auch wieder die körpereigenen Krebszellen und kann die Toleranz gegen den Krebs durchbrechen. Das Immunsystem ist damit wieder in der Lage, den Krebs selbst zu bekämpfen.
Um den Effekt zu verstärken, werden die Krebszellen vor der Verabreichung mithilfe von MIDGE® Vektoren gentechnisch modifiziert und mit dem Immunmodulator dSLIM® als Wirkverstärker kombiniert. Die Therapie wird auch als zellbasierte Gentherapie und das Wirkprinzip als therapeutische Impfung bezeichnet.
Die Tumorzellbank wird von der MOLOGEN AG zunächst für die klinische Entwicklung einer Nierenkrebstherapie eingesetzt. Die Entwicklung dieses Medikamentenkandidaten wird unter dem Projektnamen MGN1601 vorangetrieben. Die aktuelle klinische Studie der Phase I/II zeigt bisher eine ausgezeichnete Verträglichkeit und sehr gute erste Wirksamkeitsdaten.
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