Berlin, 17. Dezember 2002
Forschungspreis für Augenklinik und Mologen
Prof. Friedrich Hoffmann und Dr. Er-Ping Zhang von der Augenklinik des Berliner Universitätsklinikums Benjamin Franklin haben zusammen mit Forschern der Mologen im Rahmen des vom Universitätsklinikum verliehenen "Forschungspreis 2002" den dritten Preis in der Kategorie klinische Institutionen erhalten.
Die ausgezeichnete Arbeit betrifft ein Forschungsvorhaben zur Unterdrückung der Transplantatabstoßung nach Hornhautübertragung. Mit Hilfe von MIDGE-Vektoren soll die Immunantwort des Empfängers gegen das Transplantat so umgelenkt werden, dass die Abstoßung unterdrückt wird. Das Verfahren wird zur Zeit noch im experimentellen Stadium an Mäusen erprobt.
Prof. Hoffmann und Mologen hatten bereits ein Verfahren entwickelt, das durch MIDGE-Gentransfer in die übertragene Hornhaut die Abstoßung erheblich verzögert. Kern der jetzt ausgezeichneten Arbeit ist das Ergebnis, dass sich diese Behandlung durch Einspritzen von MIDGE-Vektoren ins Unterlid erheblich vereinfachen lässt.
Die Hornhautübertragung ist weltweit die am Häufigsten durchgeführte Transplantation. So werden jährlich in Deutschland ca. 5.000 und in den USA ca. 50.000 Patienten operiert. Das wichtigste, bisher ungelöste Problem dieser Fremdgewebsübertragung ist die Immunreaktion, bei der das Immunsystem des Transplantatempfängers das übertragene Gewebe als fremd erkennt und Abwehrmechanismen entwickelt, die die Zerstörung der transplantierten Hornhaut bewirken.
Je nach der Wahrscheinlichkeit eines Dauererfolges der Hornhautübertragung unterteilt man die Patienten in solche mit einer guten Prognose und solche mit einer schlechten Prognose. 10 % der Patienten mit einer guten Prognose und 50 % der Patienten mit einer schlechten Prognose erkranken an einer Immunreaktion. Folge der Immunreaktion ist die Eintrübung der transplantierten Hornhaut und damit die erneute Erblindung.
Die Forschergruppe der Augenklinik und Mologen planen die Versuche fortzusetzen und einen weiteren Partner zu finden, der die kommerzielle Entwicklung und Zulassung des Verfahrens übernimmt.
Mologen ist 1998 als eines der ersten Biotechnologie-Unternehmen in Deutschland an die Börse gegangen. Die Aktien der Mologen werden am Geregelten Markt in Frankfurt gehandelt. Mologen entwickelt und verwendet neue genbasierte Technologien und Produkte zur Vorbeugung und Heilung von Krankheiten. Den Schwerpunkt der Entwicklungsarbeit bildet die von Mologen patentierte MIDGE-Technologie. Mit ihr können genetische Informationen sicher und effizient als Medikament eingesetzt werden.
Kontakt: Matthias Reichel, Telefon: +49-30-857 576 0, e-mail: [email protected]
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