Glossar:
Molekulare Medizin
Mit wachsendem Wissen darüber, wie Krankheiten auf molekularer Ebene entstehen oder sich auswirken, entsteht eine neue Disziplin, die diese Erkenntnisse für die medizinische Anwendung nutzbar machen will: die Molekulare Medizin.
Der gesamte Bereich der Molekularen Medizin ist eine in rasanter Entwicklung begriffene Wissenschaft. Praktisch jede Woche werden neue Erkenntnisse über die Zusammensetzung der Erbanlagen publiziert, die uns ein immer besseres Verständnis der Funktionsweise unseres Körpers erlauben.
Glossar:
Genetischen Impfung
Es hat sich in den letzten Jahren gezeigt, daß die Gentherapie nicht auf die Therapie von bereits aufgetretenen Erkrankungen beschränkt ist, sondern auch auf dem Gebiet der vorbeugenden Medizin sehr vielversprechend ist. So könnte ein medizinischer Gentransfer zur Vorbeugung gegen schwere und heute nur bedingt kurierbare Krankheiten eingesetzt werden. In Anlehnung an herkömmliche Praktiken wird dies als Genetische Impfung bezeichnet
Herkömmliche Impfung
Die traditionelle Impfung konfrontiert das Immunsystem eines Menschen oder eines Tieres mit einer geschwächten Version des jeweiligen Krankheitserregers. Dabei bildet der Körper eine "immunologische Erinnerung" an den Erreger, so daß seine Abwehr beim nächsten Zusammentreffen mit dem Erreger viel schneller und effektiver reagieren kann. Der betroffene Patient merkt bei einem zweiten Kontakt oft nicht, daß er mit dem Erreger infiziert wurde, und er erkrankt auch nicht.
Die ersten Impfungen bestanden darin, daß man Patienten mit den für Menschen harmlosen Kuhpockenviren infizierte, um sie gegen den gefährlichen menschlichen Pockenvirus zu schützen. Für das menschliche Immunsystem sehen sich nämlich beide Erreger ähnlich, so daß es nach der Impfung auf eine Pockeninfektion vorbereitet ist und effektiv reagieren kann. Der für Impfstoffe auch gebräuchliche Begriff Vakzine hat seinen Ursprung im lateinischen Namen des Kuhpockenvirus (Vaccinia).
Später fand man verschiedene Verfahren, Erreger zu schwächen, abzutöten oder anderweitig unschädlich zu machen, um die Immunabwehr des Menschen zu aktivieren, ohne ihn jedoch am entsprechenden Virus erkranken zu lassen.
Seit einiger Zeit werden darüber hinaus gentechnisch hergestellte Impfstoffe eingesetzt, die nicht mehr aus einem vollständigen Virus bestehen, sondern nur noch aus gentechnisch hergestellten Teilen (Proteinen) des Erregers. Dieser Ansatz vermeidet einige der potentiellen Restrisiken, die abgeschwächte Erreger in sich tragen können. Es ist jedoch schwer, in angemessener Zeit jeweils diejenigen Teile des Erregers zu identifizieren und zu produzieren, die schließlich auch eine gute Immunantwort bewirken. Bei sich schnell ausbreitenden Epidemien wie der immer wieder auftretenden Influenza (Grippe) ist dieser Zeitfaktor von entscheidender Bedeutung.
Der Ansatz der Mologen unterscheidet sich grundlegend von der oben beschriebenen gentechnischen Herstellung herkömmlicher Impfstoffe. Mologen beschäftigt sich mit der Entwicklung genetischer Impfstoffe.
Was sind genetische Impfstoffe?
Mologen entwickelt Impfstoffe für eine neue Form der Impfung, die genetische Impfung genannt wird. Bei der genetischen Impfung wird dem Patienten die genetische Information für bestimmte Teile des Erregers verabreicht - und nicht etwa die Teile oder gar der Erreger selbst. Die Körperzellen können dann das Immunsystem auf den Erreger vorbereiten, ohne daß der Körper je mit irgendeiner Form des Erregers selbst in Kontakt gekommen ist.
Diese Impfstoffe können viel einfacher, billiger, schneller und vor allem sicherer hergestellt werden als herkömmliche Impfstoffe, und sie können ohne ununterbrochene Kühlkette in den Verkehr gebracht werden. Diese Form der Impfstoffherstellung wird in den nächsten Jahren marktreif werden und zu großen Veränderungen führen - nicht nur im klassischen Markt für Impfstoffe, sondern im Bereich der gesamten präventiven Medizin.
Es könnte ein Paradigmenwechsel in der medizinischen Versorgung bevorstehen, der nicht nur den entwickelten Teil der Welt erfaßt, sondern gerade auch die Länder, die für den medizinischen Markt bisher aus Gründen mangelnder Kaufkraft bisher nur wenig interessant waren. Neben den offensichtlichen medizinischen Fortschritt, der sich aus einer solchen Entwicklung ergeben würde, treten dabei die nicht abschätzbaren ökonomischen Chancen, die eine Verbesserung und Verbilligung der medizinischen Versorgung in ärmeren Ländern mit sich bringen könnte.
Neben diesen unschätzbaren praktischen und ökonomischen Vorteilen der genetischen Impfstoffe zeichnet sich auch ab, daß genetische Impfungen möglich werden, die von der Wirkungsweise her ungleich effektiver sind als herkömmliche Impfmethoden, oder Erreger betreffen, gegen die bisher nicht oder nur unbefriedigend vorgebeugt werden kann, wie Trypanosomen (Erreger der Malaria) oder dem AIDS-Virus HIV.
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